Sargmöbel

Die Schreinerin und Restauratorin Anna Siotto gestaltet und arbeitet alleine. Ihre Stärke liegt darin,die gewachsene Form und Farbe des Holzes sichtbar zu machen und zum Strahlen zu bringen. Sie verwendet ausschließlich einheimische Hölzer und überwiegend solche, die als fehlerhaft angesehen werden, z.B. Hölzer mit Löchern oder dunklen Stellen. So verbinden sich Inspiration durch das Material mit handwerklichem Können zu einer ganz eigenen Ästhetik.

Die Idee, Alternativen zu herkömmlichen Särgen zu finden, hatte sie bereits Anfang der 90er Jahre. 1996 traf sie Ajana Holz (die Gründerin des Mobilen Bestattungsinstituts Die Barke ). In gemeinsamen Gasprächen entwickelte Anna Siotto die Idee und den Begriff des "Sargmöbels". An den Tod zu denken, heißt für Anna Siotto vor allem auch ans Leben zu denken und zu leben: Jetzt! Diese Verbindung von Leben und Tod spiegelt sich im Sargmöbel: Jetzt, im Leben, ein schönes Möbelstück genießen, das irgendwann einmal für die letzte Reise mit ein paar Handgriffen zum Sarg wird. Etwa zwei jahre später ist das erste Sargmöbel entstanden: die Käuferin nutzt es als Kleiderschrank. Anna Siotto gestaltet auch Urnen und Grabbretter als Alternative zu Grabkreuz oder Stein.